Was es da zu entdecken gibt: die Gebetsräume in der Hofkirchnergasse, in deren Mitte der Minbar steht. Von der Kanzel aus hält der Imam das Freitagsgebet. Im hinteren Raum ist Platz für gemeinsames Feiern – etwa das Fastenbrechen im Ramadan.
„Ein Ort der Gemeinschaft“
„Es ist ein Ort, um die täglichen Gebete in der Gemeinschaft verrichten sowie neben dem Stress und der Unruhe im Alltag, zur Ruhe finden zu können“, betont die islamische Community, die auch online aktiv ist und sich präsentiert: „Auch das Freitagsgebet, Vorträge, Unterrichte und weitere Veranstaltungen finden in der Moschee statt, wodurch die Moschee zu einem Ort der Gemeinschaft wird.“
Veranstaltungen, das sind die großen Feiertage, genauso wie andere Fixpunkte: Frauentreffen, Kinderunterricht, Kurse, um die arabischen Buchstaben und das richtige Beten zu lernen. Imam und Obmann ef.Omerovic betont: „Die Bücher sind auf Deutsch, ebenso wird auf Deutsch gepredigt.“
Omerovic selbst ist seit 1992 in Klosterneuburg, hat seine Lehre im Stiftskeller absolviert. Seit 2008 schwebt ihm ein Wunsch vor: eine Moschee in Klosterneuburg zu gründen. Das Problem: die Raumsuche. Im Vorjahr ist er in der Hofkirchnergasse fündig geworden – mit dem Ok vom Land NÖ und der Islamischen Glaubensgemeinschaft IGGÖ konnte die Moschee 2022 eröffnen. Heute zählt die Gemeinschaft 70 Mitglieder, sie sind international und stammen aus Mazedonien, Albanien, der Türkei oder Bosnien.
Und auch Nicht-Gläubige sind herzlich willkommen: „Wir verstehen uns als Ort für alle Interessierten, die sich über den Islam informieren möchten.“
Wir sollen zusammenhalten, egal welche Religion! Das steht in der Bibel, das steht auch im Koran.Damir ef.Omerovic
Die Einladung richtet sich speziell an Schulklassen und Kinder mit katholischem Glauben. Im Gegenzug möchte der Obmann mit Kindern der islamischen Glaubensgemeinschaft das Stift besuchen. Omerovic: „Ich habe schon mit dem Prälat gesprochen, wir wollen zusammenarbeiten.“
Zusammen, das ist das Stichwort. Und das Motto für den Imam: „Wir sollen zusammenhalten, egal welche Religion! Das steht in der Bibel, das steht auch im Koran.“
Beim Tag der offenen Tür präsentiert Omerovic die Moschee in der Hofkirchnergasse 7-9. Der langfristige Wunsch: ein eigenes Grundstück mit einem Neubau. Die Moschee finanziert sich durch Mitgliedschaften – ein Spendenaufruf für ein eigenes Gebäude läuft.